Das Mehrkontenmodell: Dein Schlüssel zu finanzieller Freiheit?
Die ganze Folge kannst du dir hier anhören:
Kontrolle über deine Finanzen zu haben und dadurch ein Stück mehr Freiheit zu genießen. Klingt gut? Dann ist das Mehrkontenmodell möglicherweise genau der richtige Ansatz für dich!
In diesem Artikel werde ich dir alles über dieses Konzept erklären, welche Varianten es gibt, für wen es geeignet ist und wie du am besten damit startest. Natürlich hat auch dieses Finanz-Modell Vorteile sowie einige Hürden. Aber vor allem bietet es zu jedem Zeitpunkt einen guten Überblick, und das ist die Grundlage für finanzielle Stabilität.
Das Mehrkontenmodell – Was ist das überhaupt?
Das Mehrkontenmodell ist eine effektive Methode, um deine Finanzen zu organisieren. Bei dieser Strategie eröffnest du mehrere Bankkonten, die jeweils für bestimmte Zwecke reserviert sind. Das hilft dir dabei, deine Ausgaben zu strukturieren und einen klaren Überblick über deine finanzielle Situation zu behalten.
Für wen ist das Mehrkontenmodell geeignet?
Das Schöne am Mehrkontenmodell ist, dass es für jeden geeignet ist, der seine Finanzen besser organisieren möchte. Egal, ob du gerade erst anfängst, dich mit Finanzen auseinanderzusetzen oder bereits erfahrener Investor bist – du hast ein finanzielles Ziel? Dann passt es.
Es ist besonders nützlich für Menschen, die ihre Ausgaben besser kontrollieren, ihre Sparziele schneller erreichen und mehr Klarheit über ihre finanzielle Situation gewinnen möchten.
Vorteile des Mehrkontenmodells:
- Klarheit und Transparenz: Du hast einen klaren Überblick über deine Finanzen und weißt genau, wofür du dein Geld ausgibst.
- Bessere Budgetierung: Durch die Trennung der Konten für verschiedene Ausgabenkategorien kannst du dein Budget besser kontrollieren und unerwartete Ausgaben vermeiden.
- Motivation und Fortschritt: Das Mehrkontenmodell ermöglicht es dir, deine Fortschritte bei der Erreichung deiner finanziellen Ziele übersichtlicher zu verfolgen, was definitiv motiviert.
- Finanzielle Disziplin: Indem du dein Geld auf die verschiedenen Konten aufteilst, wirst du dazu ermutigt, bewusster mit deinen Finanzen umzugehen und weniger impulsiv zu sein. Ein “ist ja insgesamt genug drauf” gilt dann nicht mehr.
Nachteile des Mehrkontenmodells:
- Komplexität: Das Einrichten und Verwalten mehrerer Konten erfordert anfangs etwas Zeit und Organisation. In den meisten Fällen richtest du deine Konten, Unterkonten und Budget zunächst ein und wirst im Laufe der ersten Monate nachjustieren. Darauf solltest du dich einstellen.
- Bankgebühren: Manche Banken erheben Gebühren für zusätzliche Konten. Vergleiche daher die Angebote verschiedener Banken, um Gebühren zu minimieren oder kostenlose Optionen zu finden.
Varianten des Mehrkontenmodells:
Es gibt verschiedene Varianten des Mehrkontenmodells, die auf unterschiedliche Bedürfnisse zugeschnitten sind. Hier sind drei gängige Varianten::
1. Budgetbasiertes Mehrkontenmodell:
Bei dieser Variante erstellst du separate Konten für verschiedene Ausgabenkategorien, wie beispielsweise Miete, Lebensmittel, Unterhaltung und Sparen. Jedes Konto erhält einen festgelegten Betrag, der monatlich dafür vorgesehen ist. So behältst du die volle Kontrolle über dein Budget und vermeidest unerwartete Ausgaben.
Bei der Budget Variante solltest du dir vorher eine Zeit lang einen Überblick über deine Ausgaben-Kategorien verschaffen. Wie viel gibst du pro Monat für Lebensmittel, Geschenke oder Kleidung aus? Darauf basierend teilst du dein Geld in eben diese Kategorien ein. Wenn dein Budget für eine Kategorie verbraucht ist, musst du bis zum nächsten Monat warten.
2. Sparorientiertes Mehrkontenmodell:
Diese Variante eignet sich besonders gut, wenn du bestimmte Sparziele hast, wie zum Beispiel den Kauf eines Autos, eine große Reise, eine Renovierung oder eine größere Feier. Du eröffnest separate Konten für jedes Ziel und überweist regelmäßig Geld dorthin. Auf diese Weise kannst du deine Fortschritte verfolgen und motiviert bleiben.
3. Einkommensbasiertes Mehrkontenmodell:
Hier teilst du dein Einkommen auf verschiedene Konten auf, die unterschiedlichen Zwecken dienen.
3, 5 oder 7 Konten
Die Basis-Variante sind 3 Konten: eins für den Alltag, ein Fun-Konto und ein Sparkonto für langfristige Ziele oder den Notgroschen. Diese Aufteilung ist eigentlich für jeden sinnvoll, der nur ein Konto hat und bei dem schon mal der Notgroschen zu kurz kommt oder der keinen wirklichen Überblick hat, was man sich so alles “nebenbei” gönnt.
Hier könnte man als Faustregel eine Aufteilung des Einkommens auf 50% Fixkosten, 30% Freizeit und 20” Sparen wählen.
Bei 5 Konten ist häufig die folgende Einteilung zu finden:
- Fixkosten im Alltag
- Konsum – nötig, aber nicht alltäglich wie z. B. kleinere Reparaturen oder neue Möbel
- Spaß – Käufe, die eigentlich nicht nötig sind, aber das Leben schöner machen
- Notgroschen für größere ungeplante Ausgaben oder Rücklagen (Auto, Schäden, die die Versicherung nicht übernimmt, Verdienstausfälle)
- Investitionen – langfristiger Vermögensaufbau, Altersvorsorge
Die 7 Konten sehen dann zusätzlich noch Fortbildung & Wissen sowie ein Konto für andere vor (Spenden, Enkel) vor.
Die Aufteilung der Summen nach Prozent ist sinnvoll, eine Empfehlung kann ich hier aber nicht wirklich geben. Dafür sind finanzielle Verhältnisse zu individuell. Der eine hat reiche Verwandte, die im Notfall immer einspringen, einige haben Angst vor Altersarmut während andere im Hier & Jetzt leben. Und manche brauchen viel Spaß, während andere mehr Sicherheit brauchen. Da gibt es nur einen Weg: Finde deine Einteilung selbst heraus, selbst wenn es etwas dauert und sie sicher im Laufe der Zeit ändert. Aber eine für alle geht hier leider nicht.
Wie fängst du am besten an?
- Überblick – Der beste Weg, um mit dem Mehrkontenmodell zu starten, ist sich zunächst einen klaren Überblick über seine aktuellen Finanzen zu verschaffen. Mach eine Bestandsaufnahme deiner Einnahmen und Ausgaben, um zu verstehen, wie viel Geld du monatlich zur Verfügung hast und wofür du es ausgibst.
- Definiere deine finanziellen Ziele. Möchtest du Schulden abbauen, für den Ruhestand sparen oder ein eigenes Unternehmen gründen? Steht eine größere Ausgabe an? Indem du dir klare Ziele setzt, kannst du gezielt Konten für diese Ziele erstellen und den Fortschritt verfolgen.
- Konten eröffnen – Danach geht es darum, die richtigen Bankkonten zu eröffnen. Suche nach Banken, die Mehrkontenmodelle unterstützen und günstige oder kostenlose Konten anbieten. Beachte: Manche Banken bietet das kostenlose Konto nur bei einem Mindestgeldeingang pro Monat an.Stelle außerdem sicher, dass du Zugriff auf Online-Banking und die Möglichkeit hast, automatische Überweisungen einzurichten. Wähle mindestens eine Bank, bei der du sowohl ein Girokonto, ein Tagesgeldkonto und ein Depotkonto haben kannst. (Wenn du mehr zu meinen diversen Banken und Konten wissen möchtest, schreib mir einfach. Ich habe mich ausführlich damit beschäftigt, welche Konten an welche Bedingungen geknüpft sind und wofür sich welche am besten eigenen.)
- Automatisierung – Sobald deine Konten eingerichtet sind, ist es wichtig, ein System zu etablieren. Automatisiere deine Finanzen, indem du regelmäßige Überweisungen einrichtest, um Geld auf die verschiedenen Konten zu verteilen.
- Plane regelmäßige Check-ups ein, um deine Fortschritte zu überprüfen und Anpassungen vorzunehmen, falls nötig. Mindestens jedes Quartal solltest du alle Konten auf Sinnhaftigkeit checken, öfter geht immer.
Mein Weg:
Ich habe erst einmal ein Privates und ein Geschäftskonto..
Zusätzlich Depots bei unterschiedlichen Anbietern (hat sich so ergeben) für das langfristig automatisierte Anlegen.
Heißt, von meinem Geschäftskonto geht mein Gehalt per Dauerauftrag auf das Privatkonto.
Von dort wandert jeden Monat eine bestimmte Summe auf ein Depot-Konto und es werden via Sparplan direkt verschiedene ETF´s gekauft.
Statt weiterer Konten oder Unterkonten nutze ich die Budget-Funktion der App Finanzguru (unbezahlte Werbung, ich liebe diese App einfach). Dort sind innerhalb meiner Konten Budgets angelegt. Privat z. B. für Lebensmittel, Drogerie & Gesundheit, Geschenke, Luxus, Schule, Kleidung, Tanken & Versicherungen sowie Fixkosten (die jeden Monat exakt gleich sind). Geschäftlich dann die üblichen: Steuern, Rücklagen, fixe Kosten
Da ich in der App auf alle Konten und sogar ein Bargeld”konto” zugreifen kann, ist das für mich der perfekte Überblick.
Ja, theoretisch kann ich mein Budget überziehen. Aber ich komme damit gut klar und bin diszipliniert genug, das Budget meistens einzuhalten. Wenn du deine Finanzen nicht so oft checkst oder dazu neigst, gesetzte Budgets auszuweiten, dann empfehle ich dir ein eigenes Konto pro Kategorie und zwar ohne Dispo – statt nur ein theoretisches Budget wie meins in der App.
Fazit:
Das Mehrkontenmodell ist eine effektive Methode, um deine Finanzen zu organisieren und deine finanzielle Freiheit zu erreichen. Indem du deine Ausgaben kategorisierst und separate Konten für verschiedene Zwecke verwendest,
- behältst du den Überblick über dein Budget,
- erreichst deine Sparziele schneller und
- gewinnst Klarheit über deine finanzielle Situation.
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