Wie Meditation dein Gehirn verändert

Body & Health

Wie wirkt Meditation im Gehirn? Ein neuromentaler Ansatz

Hör dir die ganze Folge im Podcast an:

 

Meditation ist eine Praxis, die seit Jahrhunderten von verschiedenen Kulturen auf der ganzen Welt praktiziert wird. In den letzten Jahren hat sie auch im Westen an Popularität gewonnen. 

Aber wie wirkt sich Meditation eigentlich auf unser Gehirn aus? 

Meditation: Eine Reise ins Gehirn

Meditation ist mehr als ein Trend. Wenn du meditierst, begibst du dich auf eine innere Reise, die auch eine Auswirkung auf dein Gehirn hat. Verschiedene Studien haben gezeigt, dass regelmäßige Meditation Veränderungen in verschiedenen Bereichen des Gehirns bewirkt.

Der präfrontale Kortex: Die Kontrollzentrale

Eine der Hauptregionen, die von Meditation beeinflusst wird, ist der präfrontale Kortex. Diese Region ist für höhere kognitive Funktionen wie Aufmerksamkeit, Entscheidungsfindung und Selbstkontrolle verantwortlich. Durch regelmäßige Meditation wird der präfrontale Kortex dicker und besser vernetzt. Das bedeutet, dass du durch Meditation deine Fähigkeit verbessern kannst, dich zu konzentrieren, deine Impulse zu kontrollieren und bewusste Entscheidungen zu treffen.

Ebenfalls im Kortex sitzt die soziale Kognition (das Wissen über die eigene Person und über die soziale Umwelt ) und der bewusste Teil der Emotionsregulation. Mitgefühl ist keine Eigenschaft, die eine Person hat oder nicht hat, man kann sie durch Mediation üben und stärken.

Der Hippocampus: Der Speichermeister

Ein weiterer Bereich des Gehirns, der von Meditation profitiert, ist der Hippocampus. Der Hippocampus spielt eine zentrale Rolle bei der Bildung von Erinnerungen und beim Lernen. Studien haben gezeigt, dass Menschen, die regelmäßig meditieren, eine höhere Dichte an grauer Substanz im Hippocampus haben als Nicht-Meditierende. Auch die unbewusstere Gefühlsregulation (an der neben dem Hippocampus auch die Amygdala als Teile des Limbischen Systems beteiligt sind) verbessert sich durch regelmäßiges Meditieren.

Der Mandelkern: Die Stressbremse

Stress ist ein allgegenwärtiger Teil unseres modernen Lebens, und er hat auch Auswirkungen auf unser Gehirn. Glücklicherweise kann Meditation dabei helfen, mit Stress umzugehen und ihn zu reduzieren. Eine wichtige Rolle dabei spielt der Mandelkern, auch bekannt als Amygdala. Der Mandelkern ist für die Verarbeitung von Angst und Stress zuständig. Durch Meditation wird der Mandelkern weniger aktiv, was zu einer Reduzierung von Angst und Stress führt. Dies ermöglicht es dir, besser mit stressigen Situationen umzugehen.

Insula & anterioren cingulären Cortex – Die Schmerzempfinder

Besonders diese beiden Bereiche  – die das „salience network“ bilden, sind dafür zuständig, plötzlich auftretende Reize wie z.B. Schmerz zu identifizieren. Eine erhöhte Aktivität bedeutet einerseits, dass der Schmerzreiz zwar deutlicher wahrgenommen wird, aber gleichzeitig nicht als so unangenehm. Die Reaktion auf den Reiz ist nicht so stark wie bei Menschen, die nicht meditieren.

Gehirnwellen: Messbare Zeichen der Entspannung

Während des Meditierens zeigen sich vermehrt Alpha-Wellen, die mit Entspannung und Ruhe assoziiert werden. Gleichzeitig nimmt die Aktivität in den Beta-Wellen ab, die für aktive bis stressige Zuständen stehen. Der Geist beruhigt sich durch Meditieren also messbar.

Hormone – die Alleskönner

Darüber hinaus beeinflusst Meditation auch Hormone und Neurotransmitter im Gehirn: 

  • Meditation senkt den Cortisolspiegel, ein Hormon, das mit Stress verbunden ist. 
  • Die Freisetzung von Dopamin und Serotonin wird erhöht, was zu einem Gefühl der Entspannung und des Wohlbefindens führt.
  • Ebenso steigt die Konzentration des Neurotransmitters GABA. Dieser wirkt entspannend und vermindert Angstgefühle.

Die Vorteile von Meditation zusammengefasst:

Meditation bietet eine Vielzahl von Vorteilen für dein Gehirn und deine geistige Gesundheit. Hier sind einige der wichtigsten Vorteile im Überblick:

Verbesserte Gedächtnisleistung

Durch die Auswirkungen auf den Hippocampus kann Meditation die Gedächtnisleistung verbessern. Du wirst dich besser an Dinge erinnern können und leichter neues Wissen aufnehmen. Egal, ob du für eine Prüfung lernst oder einfach nur deinen Alltag bewältigst, eine regelmäßige Meditationspraxis kann dir dabei helfen, dein Gedächtnis zu stärken.

Erhöhte Konzentration

Die Verbesserung der Konzentration ist ein weiterer großer Vorteil von Meditation. Indem du deine Fähigkeit trainierst, deine Aufmerksamkeit auf den gegenwärtigen Moment zu lenken, kannst du Ablenkungen besser ignorieren und dich besser auf eine Aufgabe konzentrieren. Dies ist besonders hilfreich in einer Welt, in der wir ständig von verschiedenen Reizen umgeben sind.

Effektive Stressbewältigung

Stress kann negative Auswirkungen auf deine geistige und körperliche Gesundheit haben. Meditation kann dir helfen, Stress abzubauen und effektiver damit umzugehen. Indem du regelmäßig meditierst, entwickelst du eine innere Ruhe und Gelassenheit, die es dir ermöglicht, stressige Situationen gelassener zu bewältigen.

Geringeres Schmerzempfinden

Durch bewusstes Wahrnehmen eines Schmerzreizes kann eine Art “Gewöhnungseffekt” erlernt werden, der die Reaktion auf einen unangenehmen Reiz (wie Hitze, Nadelstich etc.) verringert.

Worauf du achten solltest

Wenn du mit der Meditation beginnen möchtest, gibt es ein paar Dinge, auf die du achten solltest:

  1. Regelmäßigkeit: Versuche, jeden Tag einige Minuten für die Meditation zu reservieren. Regelmäßiges Üben ist der Schlüssel, um langfristig von den Vorteilen zu profitieren.
  2. Geduld: Meditation ist keine sofortige Lösung. Es erfordert Geduld und Ausdauer, um die positiven Veränderungen im Gehirn und im Geist zu erleben. Sei geduldig mit dir selbst und erlaube dir, den Prozess zu genießen.
  3. Achtsamkeit: Achtsamkeit ist ein zentraler Aspekt der Meditation. Versuche, im gegenwärtigen Moment zu bleiben und deine Aufmerksamkeit auf den Atem oder andere Meditationsobjekte zu lenken. Lass negative Gedanken vorbeiziehen, ohne ihnen zu viel Beachtung zu schenken.

Meditation kann eine wunderbare Möglichkeit sein, dein Gehirn zu trainieren und deine geistige Gesundheit zu verbessern. Indem du regelmäßig meditierst, kannst du deine Gedächtnisleistung steigern, deine Konzentration erhöhen und besser mit Stress umgehen – sogar das Schmerzempfinden verringern. 

Sei offen für die Erfahrung, experimentiere mit verschiedenen Meditationstechniken und finde heraus, was für dich am besten funktioniert. Genieße die Reise ins Innere deines Gehirns und lass die Vorteile der Meditation dein Leben bereichern. Fang klein an und erwarte keine Wunder. Dein Gehirn verändert sich, aber nicht von einer Minute auf die andere.

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Bianca Katzer - am MacBook

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