Interview mit Petra Lehner – High Performance Coach – www.petralehner.com
Auf das heutige Interview freue ich mich ganz besonders – zum einen, weil ich Petra endlich persönlich “treffe” und zum anderen, weil das Thema “High Performance” mich selbst ziemlich triggert.
Hör die die ganze Folge mit allen zwischenmenschlichen Details im Podcast an:
Frage 1: Was macht einen High Performer aus? Wie lautet deine Definition?
Generell wird unter einem High Performer jemand verstanden, der schnell und viel Informationen aufnehmen kann und der unglaublich viel leistet. Allerdings ordnet sich nicht jeder unter diese Definition mit ein.
Deshalb die Ergänzung: High Performer sind selbstmotiviert. Es sind Personen, die sich selbst steigern wollen, die ein Ziel haben und bereit sind, dafür etwas zu tun.
Diese Bereitschaft muss sich gar nicht auf jeden Lebensbereich beziehen, weshalb auch ein High Performer Bereiche hat, zu denen er sich nicht wirklich aufraffen kann.
Aber wenn es Gebiete betrifft, zu denen sie etwas beitragen können, dann sind sie dabei. Bereit bedeutet in dem Fall übrigens auch, ein ganz hohes Lernpotential zu haben. Da zieht man sich schnell mal die Basics eines völlig neuen Themas rein und erarbeitet sich so auf vielen Gebieten ein Grundwissen. Typisch High Performer!
In der Projektarbeit denken High Performer am meisten mit und denken nicht nur in ihrem eigenen Gebiet, sie beachten nicht nur ihre Aufgaben und Timeline, sondern haben alles andere ebenfalls auf der Reihe. Die versteckten Leader sozusagen – auch ohne diesen Titel – weil sie die Gesamtsituation im Griff haben.
Innerhalb der Familie ist es meist die Mutter, die dort eben alle Projekte leitet und im Blick hat. Das sind dann die stillen High Performer, die der Definition oben entsprechen, aber die sich selbst gar nicht so sehen.
Sie sind die Leistungsträgerinnen, die jede Herausforderung anpacken. Die zwar manchmal kurz zusammen zucken, weil es jetzt doch etwas viel sein könnte, aber auch mit dem Gedanken können Sie umgehen. Entweder weiter machen oder gepflegter Rückzug. Sprich, sie übernehmen die Verantwortung für ihre Aktionen – egal in welche Richtung.
Oft sind sie auch über ihren Bereich hinaus engagiert.
Frage 2: Warum sehen sich diese Silent High Performerinnen selbst gar nicht so?
Sie leisten zwar in einigen Bereichen zwar wirklich viel, aber in anderen Bereichen sind sie eben “klein”. Und weil es diese “schwachen Gebiete” im Leben eines jeden High Performers gibt, bezeichnen sich die stillen dann lieber nicht so. Weil es mehr Felder gibt, in denen sie NICHT so gut sind.
High Performer sind also nicht nur im Sport und im Beruf zu finden, sondern ebenso im Privaten und im ehrenamtlichen Bereich. Weshalb es schön wäre, wenn alle diese Silent Performerinnen sich auch selbst so sehen würden.
Frage 3: Welche Gewohnheiten wären besonders für die Silent Performerinnen besonders gut?
Generell sind Gewohnheiten wie ein Stützkorsett, das die viel leistenden Performer entlastet.
- Gewohnheit Nr. 1: Den Tag mit voller Absicht beginnen und ihn ebenso voller Absicht beenden = eine Klammer um den Tag mit Anfang und Ende und nur in diesem Zeitfenster leisten zu leisten, um sich nicht zu übernehmen.
- Gewohnheit Nr. 2: (die sich besonders High Performer hart antrainieren müssen): Pausen machen
- Gewohnheit Nr. 3: Abwechslung – Logik mit Kreativität abwechseln, Perspektiven / Orte wechseln, schwer mit leicht abwechseln
- Gewohnheit Nr. 4: Auch Gewohnheiten ändern (s. Nr. 3 = Abwechslung)
- Gewohnheit Nr. 5: Sich gezielt, kleine Herausforderungen suchen, die schnelle Erfolge zeigen – High Performer lieben nämlich ganz besonders Erfolge 🙂
- Gewohnheit Nr. 6: Kenne deine Ziele sehr genau – egal ob im Sport, Business oder Privatleben. Das funktioniert besonders gut mit dem Journaling – dem vorwärtsgerichteten Schreib-Denken.
- Gewohnheit Nr. 7: Planung ist die Meisterschaft für High Performance – denn je besser der Plan, um so komplexer können die Aufgaben werden. Denn alles, was über Vorbereitung und Gewohnheiten abgedeckt ist, braucht nur wenig Ressourcen. Diese Ressourcen stehen dann den eigentlichen komplexen Aufgaben zur Verfügung. Du schaffst mehr, wenn du besser vorbereitet und organisiert bist!
- Gewohnheit Nr. 8: organisierter Rückzug durch Zeit blocken im Kalender. High Performer brauchen Rückzug, Stille und Ankommen bei sich.
Hinweis zum Gehirnjogging: Bei einer Aufgabenstellung / Übung (Turmrechnen, Sudoku, Reaktionszeit, Merkfähigkeit) wird man zwar schneller und besser, das hat aber nichts mit generell hoher oder verbesserter Leistungsfähigkeit des Gehirns zu tun. Dafür braucht es den Wechsel und damit einhergehende neue Verknüpfungen.
FAZIT
- High Performance bedeutet nicht nur viel zu machen!
- High Performance heißt nicht, auf jedem Gebiet “besonders gut” zu sein.
- High Performance braucht Abwechslung!
Petras Happy Habit ist eindeutig das tägliche Lesen von “seichter” Lektüre. Etwas zum Lachen, Eintauchen und Abschalten.
Extra für uns hat Petra eine kleine Checkliste erstellt, damit du für dich nochmal auf einen Blick sehen kannst, welche Gewohnheiten High Performer:innen besonders gut tun.
ZUR CHECKLISTE „Gewohnheiten für High Performer:innen“
Wenn du mit dem Journaling die Extra-Runde drehen möchtest, dann schau dir doch mal Petras Journaling Plus (Affiliate Link) an. Besonders geeignet für alle, die zwar schon voll motiviert damit angefangen haben, aber aus Zeitgründen oder dem Leben damit wieder aufgehört haben. Was echt schade ist, weil gerade den High Performern dieses zielgerichtete Vorgehen besonders viel bringt. Ihre Methode ist einfach, schnell und bringt Energie.
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